Heute vor 20 Jahren wurde die Grenze zwischen West und Ost geöffnet. Zuerst die Durchgänge von Ost- nach Westberlin, dann die ganze Mauer. Am Schluss wurde sogar der ganze Eiserne Vorhang abgehängt und kam zur Wäscherei.
Heute, am Jahrestag des Mauerfalls wird oft der Fokus auf Politiker gelegt, ihr Verhandlungsgeschick und ihre Fehler. Wie zum Beispiel einfach zu sagen „Äh, meines Wissens nach ist jetzt die Mauer offen“, ohne dass jemand was davon wusste. Dumme Idee.
Tatsache ist allerdings, dass schon einen Monat vorher, also den ganzen Oktober 1989 hindurch immer wieder große und größere Demos stattfanden: In Berlin, in Plauen, Leipzig und in der ganzen DDR. Am Ende waren 150.000 Menschen auf der Straße, die ohne Gewalt für Reformen demonstrieren. Ehrlich: Man braucht auch keine Gewalt, wenn man einhundert-fünfzig-tausend Leute hat!
Hier eine Zusammenfassung der Berichterstattung der ARD im Oktober ’89. Wenn sie die Mauer nicht aufgemacht hätten, hätten 3 Millionen Leute sie im November wahrscheinlich zu Staub zertreten.
Was lernen wir daraus? Dass man für seine Überzeugungen auf die Straße gehen kann, dass es etwas bringt. Man muss halt 150 TAUSEND Leute haben.
Der Mauerfall war der Startschuss für die Öffnung Europas nach Osten. AEGEE war die erste Studentenorganisation, die im ehemaligen Sowjetland begeisterte Studenten fand, und schnell etablierten sich in den 90ern Büros in ganz Mittel- und Osteuropa.
Heute sind genau diese Locals unter den aktivesten in ganz Europa. Die Studenten in Kiew, in Krakau, in Moskau, sie alle streben nach einem einigen Europa, und tun einiges mehr dafür als so mancher Politiker. Gerade war in Kiew, Ukraine, erst unsere Vollversammlung mit 700 Studenten aus ganz Europa. Vielen Dank an euch, dass ihr das möglich gemacht habt! Homepage AGORA durch AEGEE Kiyv